Prämenstruelle Dysphorische Störung

Leben mit PMDS / PMDD

PMDS (PräMenstruelle Dysphorische Störung) ist eine neurobiologisch bedingte, starke negative Reaktion auf Hormonschwankungen. Diese Seite bietet Infos, Support und Öffentlichkeitsarbeit rund um die Erkrankung.

PMDS – wenn jeden Monat die Welt untergeht

Etwa 80% aller Menschen mit einem Zyklus erleben hin und wieder Stimmungsschwankungen vor der Periode – bekannt als PMS oder prämenstruelles Syndrom. Bei 5-8% treten jedoch so extreme Symptome auf, dass der Alltag nicht bewältigt werden kann: Gefühlsschwankungen, Weinen, Reizbarkeit, Wutausbrüche oder Angst und Depressionen bis hin zu suizidalen Gedanken. 

Was wie schwere PMS klingt, ist ein eigenes Krankheitsbild: Die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) – im Englischen Premenstrual Dysphoric Disorder (PMDD). Obwohl die Symptome abhängig vom Zyklus sind, steckt hinter PMDS KEIN Hormon-Ungleichgewicht oder Hormonmangel. Aktuell geht man davon aus, dass ganz normale Hormonschwankungen im Gehirn „falsch“ verarbeitet werden und zu einer stark negativen Reaktion führen. PMDS hat vor allem psychische Symptome – es ist jedoch keine psychische Erkrankung, sondern hat neurobiologische Ursachen und ist für Betroffene oft extrem belastend. 1 von 20 Menschen mit Zyklus sind von PMDS betroffen. 

Fast ein Drittel begeht irgendwann einen Suizidversuch, über 70% leiden unter suizidalen Gedanken. Die Aufklärung über PMDS ist wichtig, damit Betroffene schneller die richtige Hilfe finden, und bessere Behandlungsmöglichkeiten erforscht werden können.

Die WHO definiert PMDD im ICD-11 als gynäkologische Erkrankung mit dem Klassifizierungscode GA34. 41. In deutschsprachigen Ländern ist das ICD-11 leider noch nicht übersetzt und eingeführt. Deshalb ist PMDS selbst bei Ärzt:innen oft unbekannt und wird häufig fehldiagnostiziert.

“Ich dachte, ich werde verrückt. Endlich zu kapieren was da in meinem Kopf passiert und zu wissen, dass ich nicht allein damit bin, war ein Augenöffner und eine echte Rettung für mich."