Infos & Tipps
Diagnostik & Arztsuche bei PMDS
Wer diagnostiziert PMDS? Bei welchem Arzt / Ärztin finde ich Hilfe und Unterstützung? Hier findest du Infos & Tipps für deine Suche.
Welcher Arzt Diagnostiziert PMDS?
Welche Ärztin oder Arzt diagnostiziert PMDS? Woher bekommt man eine PMDS Diagnose, wenn man vermutet, betroffen zu sein?
Verantwortlich für die Diagnose einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung sind in erster Linie Frauenärzt:innen und Gynäkolog:innen, da PMDS als Gynäkologische Erkrankung definiert ist. Aber auch Psychiater:Innen und andere Fachärzt:innen können die Diagnose stellen.
Warum ist es so schwer, eine PMDS Diagnose zu bekommen?
Leider ist es in Deutschland, Schweiz und Österreich bisher nicht ganz einfach, eine Diagnose für eine Prämenstruelle Dysphorische Störung zu erhalten. Das hat verschiedene Gründe:
1. Ärzte orientieren sich bei der Diagnose an einem Handbuch der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem ICD-10. Die PMDS (bzw. auf englisch PMDD) wurde erst in der neusten Ausgabe dieses Handbuchs als eigenständige Diagnose aufgenommen, im ICD-11. Dieses ist jedoch erst seit Januar 2022 gültig – und noch nicht offiziell ins Deutsche übersetzt. Die PMDS als eigenständige Erkrankung ist deswegen selbst bei Fachärzten noch weitgehend unbekannt. In den USA ist die Erkrankung schon seit vielen Jahren unter anderen Bezeichnungen bekannt (z.B. LLPD – Late Luteal Phase Disorder), und auch in Großbritannien gibt es schon länger Leitlinien für „Severe PMS“.
2. Selbst wenn Ärzte von PMDS wissen, trauen sie sich nicht immer, das auch als Diagnose zu stellen. Denn die meist psychischen Symptome sind nicht leicht von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Es könnte zum Beispiel auch eine Hormonstörung oder eine ganz andere Erkrankung dahinterstecken – von Stoffwechselstörungen über ADHS bis hin zu psychischen Erkrankungen. (Wenn diese zyklusabhängig schlimmer werden, spricht man von einer PME)
Wie wichtig ist die Diagnose?
Wie finde ich einen Spezialisten für PMDS?
Der Wunsch ist bei fast allen Betroffenen groß, einen Arzt oder Ärztin zu finden, die Experten für PMDS sind und dir genau sagen können, was mit dir los ist.
Leider ist das ist der Realität oft schwierig. Zum einen gibt es einfach viel zu wenige BehandlerInnen, die sich überhaupt schonmal mit PMDS beschäftigt haben. Zum anderen wissen wir trotz vieler Studien nur in Bruchstücken, wie Hormone und Psyche interagieren. Selbst die beste Ärztin wird dir nicht sagen können, was die richtige Medikation für deine PMDS ist und wie dein Körper reagiert.
Eine realistischere Herangehensweise ist es, dir ÄrztInnen aus verschiedenen Bereichen zu suchen, die deine Symptome ernst nehmen und bereit sind, dich bei der Suche nach der richtigen Behandlung zu unterstützen. So kannst du verschiedene Behandlungsmöglichkeiten durchprobieren.
Dazu gehören beispielsweise: Eine Frauenärzt:In, idealerweise mit Spezialisierung auf Hormone, zur Abklärung von eventuellen Hormonmangeln und zum Verschreiben von Hormonen, Pille oder GnRH Antagonisten.
Eine Psychiater:In oder Neurolog:In zur Abklärung psychischer Begleit-Erkrankungen und Verschreibung von SSRI und Notfallmedikamenten wie Promethazin.
Eine Hausärzt:In bzw. Allgemeinmediziner:In zur Abklärung von anderen Erkrankungen oder Nähstoffmangeln (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Eisen-, Vit D- oder Vit B 12-Mangel) und zur Durchführung regelmäßiger Check-Ups wie EKG bei der Einnahme von SSRI.
Eine Psychotherapeut:In die dir hilft, mit den psychischen Aspekten der Krankheit besser zurecht zu kommen, den Überblick zu behalten und Rückschläge zu überwinden.
