FRAGEN & ANTWORTEN
Kann man bei einer Östrogendominanz Leinsamen essen?
Vor ein paar Tagen kam diese interessante Frage in unseren Mailkasten geflogen. Eine Östrogendominanz ist zwar nicht das Gleiche wie PMDS (bei der die Hormonwerte in der Regel normal sind) aber man kann natürlich beides haben. Und wenn man sich intensiv mit Hormonen beschäftigt, ist das ein durchaus spannendes Thema.
Hier die Frage und meine Antwort dazu:
Hallo liebes Team.
Ich habe eine Östrogendominanz, würde gerne Ballaststoffe in Form von Leinsamen zu mir nehmen, finde hierzu jedoch unterschiedliche Aussagen im Netz.
Einerseits soll es Östrogen erhöhen, da hier Phytoöstrogene (Lignanae) enthalten sind, an anderen Stellen wird davon berichtet, dass es das Östrogen senkt, bzw. ins Gleichgewicht (hier ist dann wahrscheinlich das Verhältnis zu Progesteron gemeint) bringt.
Was nun?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir hier weiterhelfen könntet.
Das war meine Antwort:
Die kurze Antwort ist: Ich denke, man kann Leinsamen (in üblichen Maßen) bei einer Östrogendominanz bedenkenlos nehmen. Insgesamt haben Leinsamen nach aktuellem Kenntnisstand einen positiven Effekt auf hormonabhängige Erkrankungen haben – vermutlich auch bei PMDS-Symptomen.
Es ist richtig, dass Leinsamen Phytoestrogene/Lignane enthalten, die an Östrogenrezeptoren wirken können. Allerdings kann man nicht einfach sagen, dass die Östrogenrezeptoren dadurch blockiert oder aktiviert werden. Wir haben sauviele verschiedene Östrogenrezeptoren in allen möglichen Geweben, und selbst Östrogen hat dort je nach Umstand unterschiedliche Wirkungen.
Allgemein geht man davon aus, dass die Wirkung der Lignane eher positiv ist, was hormonabhängige Erkrankungen betrifft. Und grundsätzlich ist die estrogene/antiestrogene Wirkung eher schwach – es gibt also in der Hinsicht nicht allzu viel zu befürchten oder erwarten.
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sich durch Lignane allein eine Östrogendominanz beheben lässt. Aber es ist davon auszugehen, dass der Effekt eher hilfreich ist.
UND Leinsamen im Allgemeinen könnten sich aus verschiedenen Gründen positiv auf PMDS-Symptome und Hormonregulation auswirken: